Partizipation – Wissen – Kommunikation

Die Arbeitsbereiche Pädagogik bei kognitiver Beeinträchtigung, Pädagogik im Autismus Spektrum und Pädagogik, Prävention und Intervention bei Sprach- und Kommunikationsbeeinträchtigungen des Instituts für Rehabilitationspädagogik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg freuen sich, die Tagung der DGfE-Sektion Sonderpädagogik 2022 auszurichten.

Die Tagung findet vom 28.09.2022 bis zum 30.09.2022 in den Franckeschen Stiftungen Halle statt.

Leitend für die Diskussionen der diesjährigen Tagung der Sektion Sonderpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) sollen die drei im Titel genannten Stichworte sein. Sowohl in der Einzelbetrachtung als auch in ihren Verknüpfungen bergen sie vielfältige Möglichkeiten einer fachlichen Auseinandersetzung.

Neben Fachvorträgen und Symposien wird es folgende Keynotes geben:

Partizipation: Prof.in Dr. Imke Niediek, Leibniz Universität Hannover

Wissen: Prof. Dr. Oliver Musenberg, Humboldt Universität zu Berlin

Kommunikation: Prof. Dr. Marcus Hasselhorn, DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Alle wichtige Informationen sowie das komplette Programm finden unter diesem  Link: https://www.reha.uni-halle.de/aktuelles/

Mitgliederbrief 07/2022

Liebe Mitglieder des Landesverbandes,

Sie sind hoffentlich nach einem guten Abschluss des letzten Schuljahres in die wohlverdienten Sommerferien gestartet und können vielleicht schon die ersten sonnig-warmen Urlaubstage genießen. Wenn wir das letzte Schuljahr Revue passieren lassen, fallen neben den großen Krisen Klimakrise, Ukraine-Krieg, Inflation auch die herausfordernden Rahmenbedingungen für die Arbeit an den Schulen ins Auge. „Haben wir das, was wirklich eine große politische Aufgabe ist, der Schule und den Lehrern überlassen, ohne sie mit Ressourcen, Ausbildung und guten Arbeitsbedingungen angemessen zu unterstützen?“ fragt die dänische Pädagogikprofessorin der Aarhus-Universität Lotte Hedegaard Sørensen in ihrem Forschungsüberblick  zu „Inklusion und Exklusion in der Lehre“ (https://www.folkeskolen.dk/1884673/forskningsoversigt-saetter-spot-paa-inklusion).

Mit dieser Frage beschäftigten wir uns auch in der Winterklausur unseres Landesausschusses, nachdem wir am 20. Januar 2022 in einem vom Landesvorstand erbetenen Gespräch mit Herrn Staatssekretär Diesener auf pädagogische Grenzsituationen in der täglichen Arbeit an der Förderschule und die Notwendigkeit, im besten Sinne für die uns anvertrauten Kinder die Schule als einen sicheren Ort zu gestalten, hingewiesen haben. Mit dem Ziel, durch Handlungssicherheit aller Akteure der Schulgemeinschaft Ohnmacht zu vermeiden und Grenzverletzungen zu verhindern, wurde z.B. die Idee einer Broschüre zum Thema entwickelt und in die Aktivitäten der Arbeitsgruppe beim Landesschulamt eingebracht. Es soll ein Baustein für ein übergreifendes Konzept für Unterstützung sonderpädagogischer Arbeit sein, das die von Bo Heljskov Elvén aufgestellte Forderung nach Respekt, Fürsorge, Gerechtigkeit und Geborgenheit aufgreift, um allen Beteiligten ein gutes Leben zu ermöglichen (Bo Hejlskov Elvén (2017): Herausforderndes Verhalten vermeiden. dgvt-Verlag Tübingen, S.282).

Vielleicht fliegen Sie in diesem Jahr an Ihr Urlaubsziel oder kennen die Anweisung zur Nutzung der Sauerstoffmaske im Flugzeug: im Notfall zuerst sich selbst versorgen, dann sich sofort um das Kind kümmern. „Die Logik ist bestechend einfach. Wenn uns die Luft ausgeht, können wir unserer Fürsorgepflicht-im schulischen Kontext unserer Aufsichts-, Bildungs- und Erziehungsaufgabe- nicht mehr nachkommen. Wie soll eine Lehrkraft, die selbst am Ende ihrer Kräfte ist, Zuversicht oder gar Stärke ausstrahlen? Wie soll ein System mit ständig wechselndem und von immer neuen Anforderungen ausgelaugtem Personal Kindern…Orientierung und Sicherheit bieten?“ (Omer und Haller (2019): Raus aus der Ohnmacht. Das Konzept Neue Autorität für die schulische Praxis. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen, S.11 ff).

Henry Kissinger benannte im STERN-Interview Stabilität und Sicherheit als Grundpfeiler der Weltpolitik, was auch für eine sich entwickelnde Schulgemeinschaft gelten kann, die selbstverständlich auch Eltern und alle Unterstützer in transparenter Öffentlichkeit einschließt.

Zum Thema „Pädagogische Grenzsituationen- Handlungssicherheit gewinnen und erhalten“ bereiten wir aktuell die Landesfachtagung am 15. Oktober 2022 im K6-Tagungshotel Halberstadt vor. Nähere Informationen dazu erhalten Sie rechtzeitig auf unserer Homepage www.vds-sachsen-anhalt.de

Auch die nächste Fachtagung am 15. April 2023 zum Thema „Kinder mit FASD in der Schule“ mit einem Ärzteteam als Referenten ist in Planung. Das Kinderbuch von Feldmann und Noppenberger (2020): Ein FAS(D) perfektes Schulkind“ aus dem Reinhardt-Verlag führt einfühlsam in das Thema ein.

Am Ende der Sommerferien werden wir mit dem Landesausschuss in Klausur gehen. Gern können Sie sich per Email oder telefonisch an den Vorstand und die Landesreferenten wenden und mit Hinweisen, Ideen, Vorschlägen aktiv die Verbandsarbeit mitgestalten. Über Ihr Interesse an der Mitarbeit im Landesausschuss für die aktuell vakanten Referate „SSP Lernen“. „Pädagogik bei Krankheit“ und „Berufliche Bildung“ würden wir uns sehr freuen.

Im neuen Schuljahr können Sie die nächste Landeszeitschrift mit spannenden Fachartikeln und Informationen erwarten.

Mit diesem Ausblick möchten wir uns in die Sommerferien verabschieden und Ihnen erholsame Urlaubstage wünschen. Genießen Sie die schönen Augenblicke.

Danke für Ihr Engagement im Verband Sonderpädagogik e.V.

Mit herzlichen Grüßen im Namen des Landesvorstandes

 

Bianca Borlich

 

Jeder Augenblick im Leben ist ein neuer Aufbruch, ein Ende und ein Anfang, ein Zusammenlauf der Fäden und ein Auseinandergehen.

Yehudi Menuhin

Mitgliederbrief downloaden

Erhalt der Professur „Pädagogik bei Beeinträchtigungen des schulischen Lernens“ – Online-Petition

Bitte unterstützen Sie die Online-Petition zum Erhalt der Professur „Pädagogik bei Beeinträchtigungen des schulischen Lernens“!

https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-der-professur-paedagogik-bei-beeintraechtigungen-des-schulischen-lernens

Bitte beachten Sie auch die offenen Briefe zum Erhalt der Professur!

Brief des Verband Sonderpädagogik

Brief der Ad-Hoc Arbeitsgruppe der Professor*innen mit Denomination im sonderpädagogischen Schwerpunkt Lernen

ZSL IMPULSE VORTRAGSREIHE

Der vds-bw bietet in Zusammenarbeit mit dem ZSL eine gemeinsame Vortragsreihe zu
spezifisch sonderpädagogischen Themen an.
Einige Vorträge erfordern eine vorherige Anmeldung, daher sollten Sie sich rechtzeitig über
den Link anmelden. Den Zugangslink zur Veranstaltung erhalten Sie danach.

https://zsl-bw.de/,Lde/Startseite/lernen+ueberall/lu-impulse

ZSL IMPULSE VORTRAGSREIHE in Kooperation mit dem Verband Sonderpädagogik B-W.
Zum direkten Zugang bitte auf den Link klicken.

07.03.2022, 16:00 Uhr Prof. Dr. Birgit Werner
Computer & Corona – Korrektiv der Sonderpädagogik?

14.03.2022, 16: 00 Uhr Prof. Dr. Gino Casale
Hintergründe und Ergebnisse aus dem Projekt „SOLVE“
Sonderpädagogische Förderung und digitales Lernen bei Lernschwierigkeiten und Verhaltensproblemen

28.03.2022, 16:00 Uhr Prof. Dr. Bernhard Rauh
Professionalisierungsbezogene Fragestellungen in der inklusiven Fachkräfteausbildung

24.05.2022, 16:00 Uhr Prof. Dr. Katja Koch
Ankunft im Alltag: Evidenzbasierte Pädagogik in der Sonderpädagogik

23.06.2022, 16:00 Uhr Prof. Dr. Christoph Ratz
Forschungsprojekt „Schülerschaft mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung II“

12.07.2022, 16:00 Uhr Prof. Dr. Ulrich Heimlich
Sonderpädagogische Lehrkräfte in der Regelschule

Pressemitteilung anlässlich der Kriegssituation in der Ukraine – Kinder und Jugendliche jetzt verstärkt unterstützen

Sehr geehrte Damen und Herren,

Kinder und Jugendliche jetzt verstärkt unterstützen – angesichts der aktuellen Kriegssituation in der Ukraine

Kinder und Jugendliche in der Ukraine sind derzeit unmittelbar vom Krieg betroffen. Der Krieg gefährdet ihr Leben und versetzt sie in Angst – mit nicht abschätzbaren Traumatisierungsfolgen.

Zudem werden immer mehr Kinder und Jugendliche gegenwärtig zur Flucht gezwungen. Hierzu gehören auch viele mit Behinderungen und besonderen Einschränkungen, die von den Herausforderungen des Krieges und des Fluchtgeschehens besonders betroffen sind.

Auch in Deutschland müssen Kinder und Jugendliche die Bilder des Krieges durchleben und verarbeiten. Die Gewissheit eines Aufwachsens in Frieden gibt es nicht mehr.

Dementsprechend sind Kinder- und Jugendpolitik, Kinder- und Jugendhilfe und alle pädagogischen Institutionen aktuell aufgefordert, Kinder und Jugendliche, insbesondere die in vulnerablen Lebenslagen, bei der Bearbeitung der beunruhigenden Situation feinfühlig zu unterstützen und ihr Eintreten gegen Krieg sowie für Frieden und Demokratie zu fördern.

 

Wir bitten die Kultus-, Jugend- und Sozialministerkonferenz dringend darum, 

• Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine, die besonderen Unterstützungsbedarf haben, unmittelbar zu helfen und sie mit notwendigen Angeboten zu versorgen.

• Familien, die aus der Ukraine zu uns kommen, schnellstens – auch vorübergehende – Bildungsangebote zu machen, um für alle Kinder und Jugendlichen haltgebende, klare Tagesstrukturen zu schaffen.

• alle Einrichtungen – insbesondere Schulen aller Schularten und Angebotsformen der Kinder- und Jugendhilfe – aufzufordern, die aktuelle Lage und die Auswirkungen auf das Zusammenleben in der Welt in pädagogisch angemessener Form zu thematisieren und dafür didaktisch-methodische Wege aufzuzeigen.

• die Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen besonders im Blick zu behalten und sich gegen jede Form von Ausgrenzungen, Mobbing und Diskriminierung zu wenden.

Das Eintreten für universelle Menschen- und insbesondere Kinderrechte sowie für gute Bildung für alle Kinder und Jugendlichen wird in Anbetracht des Krieges in der Ukraine noch einmal besonders bedeutsam. Bitte positionieren Sie sich hier als Konferenzen der Ministerinnen und Minister aller Bundesländer ganz deutlich. Und bitte behalten Sie dabei alle Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen, Fluchterfahrungen und Traumatisierungen im Blick.

Für Rückfragen oder einen fachlichen Diskurs stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Angela Ehlers

Bundesvorsitzende